000 Werkstätten die für dieses elektronische Begutachtungsverfahren (EBV) notwendige Software gratis zur Verfügung zu stellen, erfand das Ministerium den "Pickerlschilling". Ein pro Prüfung vom Kunden zu kassierender Zuschlag, für den ursprünglich fiktiv ein Schilling angenommen wurde.

Im August 2006 hat das Wirtschaftsmagazin "trend" erstmals außerhalb der Fachöffentlichkeit auf die "Affaire Pickerlschilling" aufmerksam gemacht. Und zwar auf die Tatsache, dass eine verpflichtende Kontrolle der Verwaltung dieser Gelder nirgends vorgesehen war. Schließlich hatte sich dieser Schilling bereits zu 19 Cent pro Prüfplakette gemausert. Den diedamals sieben Pickerlhersteller Jahr für Jahr in einen Pickerltopf einzuzahlen hatten.

AUTO&Wirtschaft hat sich in der Folge mehrfach dieses Themas angenommen. Immerhin handelt es sich jährlich um eine Million Euro, die den Kfz-Betrieben zweckgebunden zur Verfügung stehen und über deren Verwendung seit 2003 ein "Lenkungsausschuss" Rechenschaft geben sollte. In dem Gremium saß zwar ein Vertreter des "Österreichischen Wirtschaftsverlags" (und sitzt noch immer!), der großzügigGelder verteilte, aber kein Vertreter der zuständigen Innung oder der Wirtschaftskammer.

Wir wollen verstehen, Herr Ing. Puntinger, dass der Blick nach vorn Zeitgenossen wie Sie zunächst ein paar Schritte nach hinten machen lässt, bevor Sie aktiv werden. Von uns, wie am Ende in dieser Zeitung unter "Leserbrief" Ihre E-Mail im Originalwortlaut veröffentlicht, vollmundig von allein (!) Aufklärung zu verlangen, greift zu kurz.

Herr Ing. Puntinger, wir werden Sie und Ihre Standesvertretung bei der Wahrheitsfindung gerne unterstützen. Den Aufklärungsprozess einleiten und begleiten müssen Sie. Ring frei zur nächsten Runde, freut sich Ihr