AUTO-Information: Citroën ist in den vergangenen Jahren bei den Neuzulassungen abgerutscht, doch jetzt geht es wieder aufwärts: Wie zufrieden sind Sie mit der aktuellen Situation?

Stephanie Haider: Wir haben bei Citroën aktuell ein Produktfeuerwerk, seit wir Ende 2024 den neuen C3 auf den Markt gebracht haben: Es gibt ihn weiterhin als Verbrenner, aber auch mit Elektromotor, und ein Hybrid kommt noch heuer im Sommer. Das war der Beginn der Runderneuerung unseres Portfolios. Der C3 war ja immer ein starker Player im B-Segment.

In den vergangenen Monaten sind die Verkaufszahlen gestiegen: Ist das Ziel schon erreicht?

Haider: Wir haben den Wunsch, zurück zu alter Stärke zu kommen: Wir haben 2024 bei den Pkws mit 1,4 Prozent abgeschlossen, Stand heute (Ende Mai, Anm.) sind es 1,9 Prozent. 2 Prozent müssen wir auf jeden Fall knacken, vielleicht auch mehr. Wenn man auch die leichten Nutzfahrzeuge dazuzählt, stehen wir heuer mit Ende April bei 2,6 Prozent. Das Ziel geht hier Richtung 3 Prozent.

Wie hoch ist der Anteil der Elektromobilität im B-Segment, und wer sind die Kunden beim ë-C3?

Haider: Am Anfang war der Anteil in Richtung 50 oder gar 60 Prozent, jetzt hat er sich bei 40 Prozent eingependelt. Darauf sind wir sehr stolz, weil leistbare Mobilität gefragt ist. Trotz des Wegfalls der Förderungen bieten wir die Lösung und wollen im Sommer beim ë-C3 auch eine Version mit einer kleineren Batterie einführen. Für den ë-C3 interessieren sich ja nicht nur Privatpersonen, sondern auch Lieferdienste und Hilfsorganisationen. Aber Privatkunden sind unser Hauptaugenmerk. Aktuell liegt der Angebotspreis bei 21.000 Euro, und mit der neuen Batterie halten wir unser Versprechen, dass das Auto unter 20.000 Euro kosten wird. Eine Reichweite von 200 Kilometern ist für viele in dieser Fahrzeug-größe ausreichend. Wir wollen nicht die Günstigsten sein, aber das beste Preis-Leistungs-Verhältnis haben. 

Bei einem Elektroauto aus europäischer Produktion ist das ein erfreulich niedriger Preis …

Haider: Wir sind stolz, als europäische Marke so ein Angebot zu haben: Wir designen die Fahrzeuge in Paris, und wir bauen den C3 und den C3 Aircross in Trnava, nur eineinhalb Autostunden von Wien entfernt. Der C4 kommt aus Madrid, der C5 Aircross aus Rennes. Auch alle unsere Nutzfahrzeuge kommen aus europäischen Werken, und zwar aus Frankreich, Italien und Spanien. Für die meisten Kunden ist es sehr wichtig, dass die Wertschöpfung in Europa bleibt.

Seit einigen Wochen gibt es nun den C3 Aircross: Ist der Anteil der Elektro-Varianten hier ebenfalls so hoch wie beim C3?

Haider: Wir haben beim C3 Aircross alle 3 Varianten seit Beginn, also auch jene mit Elektromotor. Jede Motorisierung hat ihre Berechtigung, auch die Benziner und Hybride. Für jene, die mehr Sitzplätze benötigen, gibt es das Auto als Siebensitzer. Aber zurück zur Frage: Aktuell verkaufen wir vom C3 Aircross ebenfalls etwa 40 Prozent mit E-Antrieb. Das wird eventuell etwas weniger werden, aber alles über 20 Prozent ist perfekt.

Im Mai wurde bereits das nächste Modell vorgestellt, der C5 Aircross …

Haider: In unserer Range ist noch Platz: Wir freuen uns auf dieses Auto, auch wenn es erst Ende dieses Jahres zu uns kommen wird. Dann haben wir eine rundum erneuerte Palette: Auch der C5 Aircross kommt als Hybrid, PHEV und als BEV mit 2 Batterien und einer Reichweite bis zu 700 Kilometern.

Aber es wird auch noch eine Ergänzung nach unten geben, oder?

Haider: Ja, die Marke ist immer für Überraschungen gut! Nun wollen wir den Ami, den es schon in vielen Märkten gibt, auch nach Österreich bringen. So können wir Elektromobilität noch leistbarer machen, natürlich in einer abgespeckten Version für zwei Personen, vielleicht für die letzte Meile. 

Kommen wir zu den Nutzfahrzeugen: Wie sieht hier Ihre Bilanz aus?

Haider: Wir haben die Palette im Jahr 2024 komplett erneuert – und auch hier ist Komfort wichtig, etwa indem wir die neuesten Sitze verarbeitet haben und ein funktionales Bedienfeld bieten. Außerdem verstärkt das neue Logo unsere Markenidentität. Die Nutzfahrzeuge haben etwa 30 Prozent Anteil an unseren Verkäufen: Hier waren wir immer stark, und das soll so bleiben.

Die Marke wurde vor knapp 2 Jahren auf den Agenturvertrieb umgestellt: Wie hat sich dadurch das Partnernetz verändert?

Haider: Wir sind sehr stark, und ich bin sehr stolz darauf. Mit der Umstellung haben wir um 30 Prozent mehr Partner, um bestmöglich in Österreich abgedeckt zu sein. Teilweise sind auch Partner auf uns zugekommen, die mit uns zusammenarbeiten wollten.

Gibt es noch Bereiche, wo sie Partner suchen?

Haider: Es gibt an der einen oder anderen Stelle eine bessere oder eine schlechtere Abdeckung und wir bekommen immer wieder Anfragen, die bei uns im Vertrieb oder Service beginnen wollen. Wenn das Potenzial in einer Region da ist, sind wir offen für Gespräche. Dann stellt sich heraus, ob es passt. Denn selbst-verständlich gibt es immer wieder natürliche Veränderungen, wenn es keinen Nachfolger gibt.

Wann wird das neue Design von Citroën auch bei den Retailpartnern Einzug halten?

Haider: Wir haben im Mai den ersten Schauraum im neuen Design eröffnet, und zwar bei einem langjährigen Peugeot-Partner, dem Autohaus Goidinger in Imst, der vor 2 Jahren auch Citroën und Opel dazu genommen hat. Es freut uns sehr, weil wir auf dieser Fläche alles sehen, wofür wir stehen. Die komplette Palette ist im Schauraum, die Nutzfahrzeuge sind vor der Tür.

Wie umfangreich sind die Änderungen?

Haider: Es wirkt alles moderner und frischer, aber auch einfach und funktional. Als buntes, großes Designelement ist eine rote Wand im Raum, rundherum sind Kunden und Verkäufer. Dazu kommt eine sehr gemütliche Lounge als Warteraum. Je nach Größe des Betriebes gibt es verschiedene Varianten – von klein bis ganz groß, aber immer dem Design entsprechend. Auch den Bereich Merchandising haben wir erneuert, da gibt es spannende neue Sachen von Taschen über T-Shirts bis zu kleinen und größeren Mini-Autos. Draußen sind Pylonen mit dem neuen Logo, das nachts leuchtet.

Wann ist die Umstellung auf die neue CI fertig?

Haider: Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir bis Ende des Jahres mit der Umstellung fertig sind. Es sieht sehr gut aus: Alle 47 Retailpartner mit ihren 4 Filialen sind schon an Bord.