Der Verwaltungs-Rat von SAG – Südtiroler Auto-Gewerbe Kons.Gen.m.b.H., war auf Studienreisen in Linz, wo auf Initiative von Erik P. Papinski, ehemaliger Präsident des Weltverbandes AIRC unter anderem das Tesla Center Linz Leonding, die Firma Sonnleitner sowie die Berufsschule Wels zu Führungen und fachlichem Austausch besucht wurden. Die umgangssprachlich als Blauschild-Betriebe bezeichnete, autonome Unternehmergruppe im Südtiroler Handwerkerverband kommt aus dem Bereich Karosseriereparatur, mittlerweile werden aber auch Mechatronic-Betriebe aufgenommen. Manfred Huber, Präsident SAG, stand im Rahmen des Besuchs für ein Gespräch zur Verfügung: 

Transparenz, Kollegialität und Ehrlichkeit 

„Unsere autonome Unternehmergruppe (im Südtiroler Handwerkerverband) ist vor mehr als 25 Jahren aus einer Qualitätsdiskussion entstanden. Qualität in der Reparatur und Transparenz in den Kosten sind für uns ebenso entscheidend wie die Ethik, und das hat uns zu einem starken Partner für die Versicherungen und mittlerweile auch für große Flotten gemacht, denen eine qualitative Reparatur und eine klar nachvollziehbare Abrechnung wichtig sind“, erklärt Huber: „Unser Ethikprotokoll umfasst dabei die Themen Transparenz, Kollegialität, Ehrlichkeit und Zusammenhalt.“
Dafür hat man Qualitätszertifikate eingeführt, wo jeder teilnehmende Betrieb strenge Auflagen und -Audits erfüllen muss. Es geht um Struktur, um Verwaltung, um Mitarbeiter und auch um die Ausstattung des Betriebes. „Dazu kommt die richtige Kalkulation, da gehen wir sehr tief hinein und unterstützen die Betriebe mit einem Profi als Berater“, so Huber: „Unsere Mitgliedsbetriebe dokumentieren diese Qualität mit dem Blauschild, das mittlerweile etabliert ist. Wir setzen Vereinbarungen nur mit ausgewählten Kunden um, wollen kein Preis-Dumping haben.“ 
Denn es braucht entsprechende Erträge und Gewinne, um wieder investieren zu können, um für die Zukunft gerüstet zu sein. „Die Betriebe müssen wissen, wo der Break-even ist“, betont Huber die Bedeutung der Kalkulation. Und sie müssen schon in der Angebotslegung wissen, ob sich ein Auftrag rechnet. „Wir müssen mit jedem Auftrag Geld verdienen und uns in guten Zeiten von jenen Kunden trennen, die nicht kostendeckend bezahlen“, sagt Huber.
„Darüber hinaus müssen die Betriebe Daten liefern und volle Transparenz ermöglichen. Denn wir garantieren unseren Auftraggebern Transparenz, vertrauenswürdigen Service und Qualität.“ 

Werbung für Berufsnachwuchs

„Wir müssen für jene arbeiten, die unsere Arbeit auch bezahlen, und nicht für jene, die hohe Rabatte bekommen. Dafür engagieren wir uns als Verband seit vielen Jahren und sind damit immer mehr erfolgreich“, so Huber.
„Die größte Herausforderung sind der Berufsnachwuchs und die Fachkräfte“, ergänzt Huber. In den ersten Jahren der autonomen Unternehmergruppe im Südtiroler Handwerkerverband hat man ins Marketing für die Blauschild-Marke investiert. „Jetzt geht alles in den Nachwuchs, wir versuchen die Marke für Lehrlinge sexy zu machen“, so Huber. Gleichzeitig seien die Betriebe gefordert, ihr Unternehmen attraktiv zu halten, damit die Mitarbeiter bleiben.