Aus 4 wird 2 – diese Formel ist für Renault die relativ einfache Rechnung der Zukunft. Denn statt bisher 4 Jahre Entwicklungszeit von der ersten Idee bis zum fertigen Fahrzeug, will man das künftig innerhalb von 2 Monaten schaffen. Wie das funktioniert? Durch die Nutzung von diversen technischen Innovationen, die die Branche hergibt. Bei den Tech Days zeigte Renault erstmals der breiten Öffentlichkeit, wie man bereits jetzt Fahrzeuge konzipiert und produziert und vor allem, wohin die Reise in der Zukunft gehen wird. „Wir müssen schneller sein, damit wir näher an den Bedürfnissen der Kunden sind und die technischen Entwicklungen in unseren Fahrzeugen abbilden können“, erklärt Laurens van den Acker, Chief Design Officer bei Renault.

Damit das gelingen kann, setzt Renault schon beim Design, aber auch in der Produktion von Prototypen und bei den ersten Tests auf Künstliche Intelligenz. So schafft man heute einen Aerodynamik-Test statt wie bisher in 4 Tagen mit aufwendigen Berechnungen im Windkanal digital bereits innerhalb von nur 15 Sekunden. Beim Design nutzt man VR-Brillen, um die Haptik des Autos und das Nutzungsgefühl der Fahrer zu simulieren und Schwachstellen zu erkennen. 

Ein erstes Fahrzeug, welches unter diesen hochtechnologischen Bedingungen produziert wurde, ist der neue vollelektrische Twingo, der 2026 auf den Markt kommen soll. Innerhalb von 16 Monaten will man dann sogar noch ein Dacia-Derivat des Twingo designen. Fahrzeugproduktion also in Rekordzeit.

In der virtuellen Welt

Doch nicht nur im Design verkürzt man die Zeit auf ein Minimum. Ein eigens gebauter Fahrsimulator um stolze 27 Millionen Euro versetzt Renault in die komfortable Position, Fahrzeuge bereits weit vor dem ersten Prototyp digital zu testen. Durch diese diversen virtuellen Möglichkeiten hat man die Fehlerquote drastisch reduziert: von etwa 125.000 Fehlern beim Renault Scenic 2019 auf unter 150 Fehler beim neuen Twingo.

Dass es bei der Fahrzeugproduktion aber nicht nur um Effizienzsteigerungen innerhalb der Produktionsabläufe geht, zeigt auch die Überwachung der Lieferketten von Renault. Mit einem ausgeklügelten System können die Franzosen jeden Lkw, jedes Schiff, jedes Flugzeug, welches Teile von und zu Zulieferbetrieben oder eigene Werke transportiert, tracken. „So können wir Engpässe oder Probleme erkennen, noch bevor sie schlagend werden, und darauf reagieren“, erzählt Denis Le Vot, CEO von Dacia und Chief Supply Chain Officer.