"Ein paar Opel-Händler werden dieses Jahr auf der Strecke bleiben, und zwar keineswegs nur kleine", prognostizierte Brachat beispielsweise. Generell sei fraglich, ob General Motors die seit 12 Jahrenin der Verlustzone agierende Marke Opel überhaupt noch sanieren wolle: "Man hat den Eindruck, dass GM versucht, es als Unfall dastehen zu lassen." Bei Honda wiederum sei angesichts von hohen Standards und niedrigen Verkäufen das Interesse an einem lebensfähigen Händlernetz und einer nachhaltigenPräsenz in Europa zu hinterfragen, so Brachat: "Hier habe ich den Eindruck, die üben den geordneten Rückzug aus Europa." Das Beispiel von Daihatsu zeige, dass derartige Schritte keineswegs auszuschließen seien.

Mehr Ertragsbewusstsein nötig

Eines steht für Brachat nach jahrzehntelanger Branchenerfahrung fest: "3 Prozent Umsatzrendite muss der Handel haben, denn die lebensnotwendigen Investitionen kommen in immer kürzeren Schritten." Dies erfordere eine Ertragsorientierung in allen Geschäftsfeldern: "Ich teile nicht die Meinung, dass man die Negativa aus dem Neuwagenverkauf im Service wettmachen sollte, denn auch in der Werkstatt werden die Erträge brüchig." Dies liege einerseits am sinkenden Reparaturaufkommen, andererseits an der wachsenden Konkurrenz durch freie Werkstätten. Noch etwas schrieb Brachat der Branche ins Stammbuch: "Getürkte" Kurzzulassungen würden zwangsläufig zulasten des klassischen Neuwagengeschäfts gehen. Dies beweise Deutschland, wo der Anteil "taktischer" Anmeldungen bei manchen Marken schon deutlich über 30 Prozent liege.