Dass der Pkw-Markt im Vorjahr mit 336.010 Neuwagen den zweithöchsten Wert aller Zeiten erreicht hat, ist hinreichend bekannt. Wer daraus jedoch Rückschlüsse auf den Zustand der Branche ziehen will, sollte sich einige andere Daten vor Augen halten: Mit 89.638 Stück (plus 2,1 Prozent) waren die Kurzzulassungen unter 120 Tagen bereits für mehr als ein Viertel des Pkw-Marktes verantwortlich. Die reinen Tageszulassungen stiegen gar um 16,8 Prozent auf 25.821 Stück: Ohne sie wäre der Gesamtmarkt nicht um 5,7 Prozent, sondern sogar um 7,1 Prozent zurückgegangen.
"Die Kluft zwischen den verkauften Fahrzeugen und jenen, die nur zugelassen werden, wird größer. Das bereitet mir Sorgen", sagt Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels. Vor allem die exportierten Kurzzulassungen würden "das Marktbild enorm verzerren". Ernst geht davon aus, dass 20.000 bis 30.000 soeben angemeldete Autos wieder aus dem Land geschafft wurden.
Dieser Wert sei viel zu hoch, entgegnet Dr. Felix Clary und Aldringen, Vorsitzender des Arbeitskreises der Automobilimporteure. Generell will er an der Materie möglichst wenig anstreifen: Dieses Thema sollte jede Händlerorganisation gemein mit ihrem Importeur und Hersteller für sich lösen. Stichhaltige Zahlen gibt es jedenfalls nicht, denn die Fahrzeugexporte werden bislang nur nach Tonnage (!) erhoben. An einer Erfassung gemäß sinnvollerer Kriterienhaben viele Importeure kein Interesse.
Umweltvorteil ohne E-Autos
Zu anderen Besonderheiten des Marktes gibt es dagegen sehr wohl offizielle Daten. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die Zahl der Elektroautos trotz zahlreicher Modelleinführungen nicht steigt, sondern noch weiter zurückgeht? 631 "Stromer" wurden 2011 zugelassen, 2012 waren es nur mehr 427. Dagegen stieg der Anteil der politisch immer wieder geschmähten Dieselfahrzeuge von 54 auf 56 Prozent.
Der Umwelt wird das Recht sein: Mit 134 Gramm (Benziner) bzw. 138 Gramm (Diesel) pro Kilometer haben die CO2-Emissionen nämlich einen niedrigen Wert erreicht, der noch vor 5 oder 6 Jahren als kaum realistisch galt.
Die kompetente Argumentation
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