Die technologische Entwicklung in der Autoverglasung bringt viele
Herausforderungen für Karosseure und Autoglasspezialisten. Die
jüngste Veranstaltung des Vereins für Karosserie-und
Fahrzeugfachbetriebe Österreichs zeigte Trends und Lösungen auf.
Autoglas ist ein heiß umkämpftes Geschäft. In den letzten Jahren
drängen vermehrt Billiganbieter von Scheiben und Dienstleistungen auf
den Markt, die unter anderem auf Parkplätzen akquirieren und
arbeiten. Dem entgegenzuwirken ist nur durch Qualität, Kundenservice
und Knowhow möglich. Zahlreiche Vertreter der Karosserie-und
Autoglas-Fachbetriebe sind in die Werkstatt des Spezialisten für
Autoglas und Scheibenfolien Car Care gekommen, um Neues zu erfahren.
Erik Paul Papinski, BIM-Stv. der Karosseriebauer und LIM in
Oberösterreich, Inhaber von Car Care in Linz, riet seinen Kollegen zu
Weiterbildung, Kostenoptimierung und qualitativem Werkzeug.
Praxis-Demos und Vorträge
Die Besucher bekamen ein umfangreiches Programm mit Theorie und viel
Praxis geboten. So zeigte Stephane Dumoulin von Icor Belgium, wie man
mit dem A-Wire-System eine Frontscheibe allein präzise und sicher
ausschneidet. Das Gerät ist serienmäßig mit einem Draht ausgestattet,
doch für die österreichischen Zuschauer wagte der Techniker den
Versuch mit einer Schnur, der nach einigen Anläufen erfolgreich war.
Mag. Christoph Mader, Geschäftsführer von Saint-Gobain Autover,
berichtete über die aktuellen Trends in der Autoverglasung. Dazu
gehört der steigende Anteil an Glas in Fahrzeugen: "Hatte ein VW
Käfer 1962 nur 2,5 m 2 Glasfläche, so ist sie bei modernen Neuwagen
7,5-mal höher!" Doch nicht nur quantitativ, vor allem qualitativ
gehört Autoglas heute zu Hightech und bietet Komfort-,Sicherheits-und
Kommunikationsfunktionen.
Run auf Fahrzeugdiagnose
Zahlreiche Sensoren wie Bild-,Regen-,Licht-,Nebel-oder
Antibeschlagsensoren machen Autoglas zu einem hochtechnologischen
Produkt. Nach einem Scheibentausch kommen nicht selten Reklamationen
von Kundenüber Fehlermeldungen oder defekte Funktionen im Auto.
Nicht jede Werkstatt besitzt ein Kalibriergerät und so muss z. B. die
Kamera für den Spurassistenten kostenpflichtig kalibriert werden.
Doch es kommt auch vor, dass der "Defekt" mit dem Scheibentausch gar
nicht zusammenhängt. In diesen Fällen kann die Werkstatt mithilfe der
Fahrzeugdiagnose eine Reklamation abwehren.
Helmut Straberger, Produktmanager Diagnose bei Hella Gutmann
Solutions, präsentierte, welche Möglichkeiten ein modernes und
handliches Diagnosegerät wie mega macs 42 bietet. "Wir haben auch
Pakete für Autoglasbetriebe im Programm, die auf die Bedürfnisse
dieser Zielgruppe zugeschnitten sind", so Straberger. Wie groß das
Interesse der Karosserie-und Autoglas-Fachbetriebe an
Fahrzeugdiagnose ist, bewiesen zahlreiche Fragen der Teilnehmer
während und nach der Vorführung.