Im ersten Halbjahr sind die Umsätze im Kfz-Reparaturgewerbe um durchschnittlich 2,1 Prozent gesunken. Im dritten Quartal war der Anteil jener Betriebe, die Umsatzrückgänge verzeichneten, erneut doppelt so hoch wie jener der wachsenden Firmen. Diese Daten von KMU Forschung Austria zeigen, dass in der Krise auch die Spielräumein der Werkstattbranche enger werden.

Einzelne Betriebsinhaber scheinen sich deshalb zu Rabattaktionen mit potenziell verheerenden Folgen hinreißen zu lassen. Ob Pickerl zum Nulltarif oder 89 Prozent Nachlass auf ein Ölservice -immer mehr derartige Fälle werden der Bundesinnung der Kfz-Techniker zugetragen.

"Tödliche Krankheit"

"Als Interessenvertretung ist es nicht unsere Aufgabe, die Geschäftspraktiken einzelner Mitglieder zu bewerten, doch im Interesse der gesamten Branche müssen wir zur wirtschaftlichen Vernunft mahnen", sagt Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl. Rabatte seien das "Krebsgeschwür" der Betriebswirtschaft: "Einmal ausgebrochen, ist diese Krankheit potenziell tödlich. Die Heilungschancen, das sehen wir bei unseren Kollegen im Fahrzeughandel, sind gering." Nagl erinnert an die verantwortungsvolle Aufgabe im Dienste der Verkehrssicherheit. Damit sei zwangsläufig eine "selbstständige, sachkundige und seriöse Kalkulation" verbunden -auch bei Versicherungsfällen, bei denen sich Werkstätten nicht von "Schadenbegutachtern" die Kosten diktieren lassen dürften: Dabei handle es sich nämlich um eine weitere eminente Gefahr für die wirtschaftliche Gesundheit der Branche. (HAY)