Da zum Zeitpunkt der Veranstaltung gerade der Winter in Westösterreich eingebrochen ist, sind viele angemeldete Teilnehmer der Schulung ferngeblieben. Dennoch versammelte sich eine gerüttelte Zahl von Interessenten, die den Ausführungen von Günter Bergmann folgte. Der bei Gates in Aachen für Reklamationen und Weiterbildung Verantwortliche ist aufgrund seiner Tätigkeit sozusagen intimer Kenner aller Fehler und Schäden, die beim Einbau von Zahn-und Keilrippenriemen gemacht werden bzw. auftreten können.

Bei Innovationen die Nase vorn

Er verstand es, das Publikum, das einen Arbeitstag hinter sich hatte, mit praxisnahen Ausführungen zweieinhalb Stunden zu fesseln. Die Schulung begann mit einem kurzen Überblick über den Stellenwert des Konzerns. Das 1911 in den USA gegründete Unternehmen verfügt heute weltweit über rund 130 Standorte, darunter fünf Niederlassungen in Europa sowie einem Forschungs-&Entwicklungszentrum in Aachen.

Gates steht in der Erstausrüstung mit allen relevanten Automobilherstellern in Beziehung und ist führend in der Weiterentwicklung der Riementechnologie. Beispielsweise hatte das Unternehmen in der Entwicklung von Riemen aus hochgesättigtem Nitril (HSN) für mehr Leistung bei hohen Temperaturen im Motorraum moderner Fahrzeuge die Nase um Jahre vorn. Ähnliches gilt vom faserverstärkten und flexibilitätsoptimierten Keilrippenriemen Micro-V-Horizon, der auf der Automechanika vorgestellt wurde.

Sherlock Holmes am Riemensektor

In sein Element kam Bergmann, als er den Erfahrungsschatz ausbreiten konnte, der aus seiner Tätigkeit in der Reklamationsbearbeitung stammt. Es zeigte sich, dass es möglich ist, aus den Schadensbildern Einbaufehler im Nachhinein nachzuweisen.

Für Bergmann war dieser Erfahrungsschatz das Material, mit dem er vorführte, welche Fehler beim Riemenwechsel vermieden werden können. Zusätzlich verwies er auf einige Motortypen verschiedener Hersteller, bei denen Einbaumängel gehäuft auftreten. Bei Riemenwechsel empfahl er, zugleich die Spannrollen und andere Komponenten zu wechseln und sich strikt an die Empfehlungen der Hersteller zu halten. Zur Unterstützung der freien Kfz-Werkstätten unterhält Gates übrigens die Homepage www.gatesautocat.com, von der Kataloge und technische Infos heruntergeladen bzw. auf der Teilenummern gecheckt werden können. (LHO)