Fehlende Kaufkraft trifft auf ausgelaugte Autowirtschaft. Selbst das
jährliche Autoenthusiasten-Treffen "Essen Motor Show" verliert an
Anziehungskraft.
Die ursprünglich in Wien gegründete "Jochen-Rindt-Show" erfuhr in
Essen ihre 45. Auflage. Der Messeveranstalter und seine Verbände
haben ihre enthusiastische Berichterstattung nicht verlernt, obwohl
wieder einige langjährige Aussteller der Ruhrmetropole ferngeblieben
sind. Am spärlich frequentierten Fachbesuchertag war das deutlich zu
sehen: Tuning gibt es noch, oben die edle Form und am unteren Ende
das Ramschgeschäft. Das lukrative Mittelsegment wurde längst von den
OEM-Interessen okkupiert. Natürlich gibt es noch viele feine Sachen
zu kaufen und zu machen, nur der Markt ist schwach. Dr. Alexander
Riklin, Chef des Rädererzeugers Alcar im niederösterreichischen
Enzesfeld spürt die Zurückhaltung im Markt. "In ganz Europa ist es
schwierig geworden", erzählt Remus-Exportweltmeisterin Angelika
Kresch, die mit feinem Endrohr-Design Aufmerksamkeit erzeugen konnte.
Sie verlagert indes erfolgreich ihren Unternehmensschwerpunkt in die
Erstausrüstung. Damit ist alles gesagt: Fehlende Kaufkraft, steigende
Auto-Antipathie begleiten uns ins Jahr 2013.