Die Mischung aus Unterhaltung und Fachinformation ist AkzoNobel in Düsseldorf neuerlich perfekt geglückt. Höhepunkt war das Referat des österreichischen Dirigenten und Musikproduzenten Christian Gansch. Er verstand es, mit Beispielen aus der Dirigentenpraxis und der Darstellung des Unternehmers als Dirigent das Publikum zu fesseln. In beiden Sphären gehe es umHandwerk, Technik und Disziplin. Die Hauptaufgabe von Dirigenten und Unternehmern sei es vorauszudenken. Ferner komme es auf die richtige Mischung von Eingriff und Rückzug an, ohne Kontrollneurosen zu entwickeln.

Quersubventionierung läuft aus

Nach der Begrüßung der Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durch D-A-CH-Vertriebsleiter Frank Schöller arbeiteten die Landesvertriebsleiter Peter Bittmann (D), Andreas Bäurle (A) und Enzo Santarsiero (CH) gemeinsame und spezielle Problem der drei unterschiedlichen Märkte heraus. Bittmannidentifizierte unterschiedliche Kundengruppen, die in der Zusammenstellung der Ersatzautoflotte berücksichtigt werden sollten. Bäurle wies darauf hin, dass die Versicherungen ab dem nächsten Jahr Verluste in der Kfz-Sparte nicht mehr quersubventionieren dürfen und daher möglicherweise ein schärferer Wind wehen werde. Santarsiero machte darauf aufmerksam, dass bereits 93 Prozent der Autokäufer aus dem Internet vorinformiert seien und die Verfügbarkeit von Facharbeitern das Problem der Zukunft sein werde.

Mitarbeiterbindung als Um und Auf

Die Frage der Rekrutierung von Lehrlingen und der Bindung der Beschäftigten an den Betrieb zog sich wie ein roter Faden durch das Gros der übrigen Vorträge. Den Auftakt machte der bayerische Innungsmeister Robert Paintinger mit dem Referat "Zefix, der Bua kann nix!". Der erfahrene Branchenpraktiker machte klar, dass man heutzutage nicht mit einem Wunschlehrlingrechnen dürfe, sondern nehmen müsse, wer immer sich anbiete. Brauchbare Mitarbeiter zu formen, sei -angesichts der in Deutschland innerhalb von sieben Jahren um ein Drittel dramatisch gesunkenen Lehrlingszahlen -eine Überlebensfrage, die sich auch für österreichische Betriebe stelle. In Referaten zu Themen wie "Mitarbeiter suchen, finden und halten"(Eika Schoenmakers) oder "Mitarbeiterbindung durch flexible und leistungsgerechte Entlohnungsmodelle" (Marius-Florian Bora) wurde ein Fülle von Anregungen gegeben, wie die Mitarbeiterbindung verbessert werden kann.

Wertvolle Tipps kamen auch von Martin von Poschinger, zum Warum von Betriebs-und Werkstattmanagement. Ein abwechslungsreiches gesellschaftliches Rahmenprogramm rundete die Veranstaltung perfekt ab.