Arthur Clark, Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer, ist grundsätzliche der Meinung, dass die Zertifizierung durch eine neutrale Instanz wie den TÜV geeignet ist, den Qualitätsanspruch eines Betriebes zu unterstreichen. Damit sei aber noch nicht alles gewonnen, falls das zertifizierte Unternehmen es damit bewenden lässt und nicht selbst den dadurch dokumentierten Qualitätsanspruch in die Öffentlichkeit trägt bzw. entsprechende Werbung betreibt.

Für oberen Teil der Besten

Als Musterbeispiel für sinnvolle Zertifizierung, bei der die geprüften Betriebe auch gemeinsam Öffentlichkeitsarbeit betreiben, nennt Clark die TÜV-zertifizierten Dellendrücker. In diesem Fall ist das Zertifikat an die Person gebunden, die eine entsprechende Prüfung ablegt. Sie setzt sich aus einem theoretischenund einem praktischen Teil zusammen. Die Kriterien für die Bewertung sind so gestaltet, dass ein erstklassiges Abschneiden in einem Bereich Schwächen im anderen Sektor nicht ausgleicht.

Das heißt, dass nur solche Personen zertifiziert werden, die über ausreichende theoretische Kenntnisse und praktische Handfertigkeit verfügen. Der Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer betrachtet diese Form der Zertifizierung nicht als Massenprodukt, sondern als Auszeichnung für "den oberen Teil derBesten", wie er im Gespräch mit AUTO&Wirtschaft sagte.

TÜV Austria als Partner

Dipl.-Ing Walter Bussek, Geschäftsführer des TÜV Austria Automotive, kooperiert im Fall der Dellendrücker-Zertifizierung mit der Bundesinnung der Karosseriebauer. Bisher wurden bereits 45 Personen zu Dellendrückern "geschlagen". Die TÜV Austria Automotive GmbH ist im gesamten Zertifizierungsbereich für Kfz-Betriebe aktiv,hat aber mit einem stark präsenten Mitbewerb zu kämpfen. Beispielsweise kooperieren die deutschen Automobilmarken in Österreich in puncto Zertifizierung mit einem Konkurrenzunternehmen.

Die Angebotspalette des TÜV Austria umfasst Zertifizierungen nach ISO 9001 ebenso wie Verifizierungen (von Firmen mit Genehmigungen im Ausland) sowie Spezialprüfungen wie die Dellendrücker und die TÜV-Austria-geprüften Karosseriefachbetriebe. Bussek unterstreicht, dass das ISO-Verfahren, das auf Prozesskennzahlen aufbaut, vor allem auch eine Wirkung nach innen hat. Demnach werden in zertifizierten Betrieben weniger Schäden, geringer Materialschwund und größere Sorgfalt der Mitarbeiter registriert. Im Moment scheinen Zertifizierungen zwar nicht groß in Mode zu sein, umso wirkungsvoller aber könnten sie zur Differenzierung dienen.