Im Jahr 2007 wurde von der PSA-Mehrheitüberraschend Christian
Streiff von außen als Nachfolger des Langzeit-Chefs Martin Folz an
die Konzernspitze gesetzt. Der demontiere zur Reorganisation prompt
den langgedienten PSA-Veteranen Frédéric Saint-Geours, welcher bis
dahin 10 Jahre lang der Peugeot-Familie als Peugeot-Generaldirektor
gedient hatte und als Folz-Kronprinz gehandelt wurde -bis ihn der
Sanierer Streiff mit dem aus dem Nichts kommenden Jean-Philippe
Collin ersetzte.
Bald danach ereilte Streiff auf Betreiben des Familienclans das
gleiche Schicksal. Er und sein Vasall Collin wurden im März 2009
fristlos verabschiedet. Philippe Varin, der zuvor den britischen
Stahlkonzern Corus saniert hatte, trat drei Monate später das
Streiff-Erbe an. Er holte sich zur Absicherung seiner Macht den vom
Vorgänger abgehalfterten Saint-Geours als Finanzchef und obersten
PSA-Banker in den neu strukturierten Vorstand.
Sein Kollege war Gales, der für Varin den europäischen Vertrieb
umkrempeln sollte. Der zur Globalisierung des Konzerns Englisch als
Amtssprache einzuführen versuchte, was in einem frankophonen Konzern
von der Pariser Elite als Sakrileg empfunden wurde. Der die richtigen
Reformschritte setzte - Maßnahmen, die schon Jahre überfällig waren
in einem Haus, in dem sich lange Zeit zwei getrennte Organisationen
als Konkurrenten bekämpft hatten.
Zum Jahresbeginn 2012 wurde der Luxemburger Gales selbst einüberraschendes Opfer der Umstrukturierung. Offenbar hatte er den
PSA-Eigentümern zu wenig Stallgeruch. Er wurde durch den um 12 Jahre
älteren Franzosen Saint-Geours ersetzt. Der gab dafür zwar das
Finanzressort ab, behielt sich aber den wohldotierten Chefsessel bei
der PSA-Bank. Der ihm im März2012 nachfolgende Jean-Baptiste de
Chantillon berichtet ohne Vorstandsehren an Varin, der durch die
Verkleinerung des Vorstandes seinen Einfluss auf die Finanzen
ausdehnen konnte.