Bald danach ereilte Streiff auf Betreiben des Familienclans das gleiche Schicksal. Er und sein Vasall Collin wurden im März 2009 fristlos verabschiedet. Philippe Varin, der zuvor den britischen Stahlkonzern Corus saniert hatte, trat drei Monate später das Streiff-Erbe an. Er holte sich zur Absicherung seiner Macht den vom Vorgänger abgehalfterten Saint-Geours als Finanzchef und obersten PSA-Banker in den neu strukturierten Vorstand.

Sein Kollege war Gales, der für Varin den europäischen Vertrieb umkrempeln sollte. Der zur Globalisierung des Konzerns Englisch als Amtssprache einzuführen versuchte, was in einem frankophonen Konzern von der Pariser Elite als Sakrileg empfunden wurde. Der die richtigen Reformschritte setzte - Maßnahmen, die schon Jahre überfällig waren in einem Haus, in dem sich lange Zeit zwei getrennte Organisationen als Konkurrenten bekämpft hatten.

Zum Jahresbeginn 2012 wurde der Luxemburger Gales selbst einüberraschendes Opfer der Umstrukturierung. Offenbar hatte er den PSA-Eigentümern zu wenig Stallgeruch. Er wurde durch den um 12 Jahre älteren Franzosen Saint-Geours ersetzt. Der gab dafür zwar das Finanzressort ab, behielt sich aber den wohldotierten Chefsessel bei der PSA-Bank. Der ihm im März2012 nachfolgende Jean-Baptiste de Chantillon berichtet ohne Vorstandsehren an Varin, der durch die Verkleinerung des Vorstandes seinen Einfluss auf die Finanzen ausdehnen konnte.