In den vergangenen Jahren war das Verkaufsglück Mercedes-Benz nicht allzu hold: Die Neuzulassungen stagnierten zwischen 11.500 und 12.500 Stück, der Marktanteil ging von rund 4,5 auf 3,5 Prozent zurück. Zwar musste man sich angesichts des großen Bestands und des stabilen Netzes um die Markenbetriebe keine existenziellen Sorgen machen - von Aufbruchsstimmung konnte jedoch nicht die Rede sein.

Seit 14. September ist (fast) alles anders: Der radikale Generationswechsel beim kleinsten Modell bringt neue Zielgruppen in die Schauräume. "Mit der neuen A-Klasse gelingt es uns wirklich, junge Kunden anzusprechen", sagt beispielsweise Wiesenthal-Chef Dr. Alexander Martinowsky: "Wir werden die 500 Bestellungen, die wir uns heuer vorgenommen haben, sicherlich erreichen." Darüber hinaus habe das sportlich und jugendlich positionierte Fahrzeug zu Zusatzverkäufen bei den anderen Baureihen geführt.

Deutliche Steigerungen im Plan

Beim Importeur hört man das gerne. Die A-Klasse soll dazu beitragen, bis Dezember den aktuellen Neuzulassungsrückstand von rund 500 Einheiten aufzuholen. "Das wird ein sehr knappes Rennen", meint Generaldirektor Mag. Bernhard Denk. "Hauruckaktionen am Jahresende, um die Statistik zu schönen" schließt er dennochkategorisch aus.

2013 strebt Denk einen Zuwachs "zumindest im hohen einstelligen Bereich" an. Dazu beitragen sollen der im Sommer anlaufende CLA sowie die neue Generation der S-Klasse, die im dritten Quartal starten wird - und, vor allem, das erste Volljahr von A- und B-Klasse.

Immer wichtigeres Segment

Das Kompaktfahrzeugsegment wird in den kommenden Jahren für Daimler deutlich an Bedeutung gewinnen. Das zeigt sich auch an den weiteren Neueinführungen: So wird 2013 die sportliche Limousine CLA starten, danach werden ein SUV sowie ein fünftes Kompakt-Derivat auf den Markt kommen. Händler wie Martinowsky glauben daher, dass mittelfristig mindestens 4von 10 Neuwagenverkäufen am Kompaktfahrzeugmarkt erzielt werden.

smart als Innovationsträger

Auch in anderer Hinsicht zeigt sich der Konzern zukunftsorientiert: So bietet man mit dem smart fortwo electric drive seit Kurzem das erste serienmäßige Elektroauto des Konzerns an. "10 bis 12 Stück" der dritten Generation (die erste Version wurde für internationale Pilotversuche verwendet, von der zweiten Baureihe werden derzeit noch 30 Stück bei diversen österreichischen Projekten eingesetzt) sollen heuer nach Österreich kommen. Die volle Lieferfähigkeit wird ab dem Frühjahr 2013 gewährleistet sein. Die Stückzahlen will Denk noch nicht abschätzen, doch bedeute der Einstiegspreis von 19.420 € (zuzüglich 65 € Batterie-Leasingrate pro Monat) das "nach dem Renault Twizy günstigste Elektroauto". Vorreiter ist der smart darüber hinaus in Sachen Carsharing: In Wien sind über 400 blau-weiß lackierte Stadtflitzer für das Projekt "car2go" im Einsatz. Die international agierende Tochterfirma ist mit ihrem Engagement in der Donaumetropole höchst zufrieden. Kein Wunder, meint Denk: "Wien gehört schließlich zu jenen drei Städten, in denen sich car2go bereits dem Break-even nähert".