Gratulation!

Mission Stratos: Was bringt es den Menschen, außer dass wir jetzt wissen, aus über 39 Kilometer dieses Wagnis überleben zu können. 10 Millionen Euro oder mehr kostete das Spektakel und wurde vom Getränkehersteller Didi Mateschitz finanziert. Das chauvinistische Österreich hat seinen Helden. Extrem pur!

Extrem ist auch die Autobranche. Ein Rekord jagt dabei den anderen und man hetzt sich selbst zu Tode. Alles guckt auf die Außenwirtschaft, im Wesentlichen auf den staatspolitisch gesteuerten Exportwert, während die Privatwirtschaft weiter unter Absatzproblemen und unter sinkenden Erträgen leidet.

Jetzt rächen sich die verschleppten Reformen: Statt Mittelstand, Dienstleistungen und private Haushalte (durch Arbeitsplätze, die Kaufkraft brächten) zu stärken, verlässt man sich weiter auf Außenhandel und Vater Staat. Wahlzeit ist (wann eigentlich nicht?) und da finden derartige Gedanken kaum politisches Gehör.

Still und leise warten die Markengewaltigen auf die neue Vertriebs-GVO Mitte 2013. Dann schlägt es für viele Kfz-Betriebe 13. Es gibt zu viele autorisierte Servicebetriebe, der Markt ist inzwischen zu klein geworden. Dazu die exorbitanten Auflagen, die von den Autohaltern vielfach bereits als "obszön" empfunden, in extreme Service- und Wartungskosten münden.

Uns wird stabile wirtschaftliche Lage suggeriert, obwohl der Konsum unserer Mittelschicht einbricht und die Inflation weiter steigt. Extreme, die nicht vor laufender Kamera passieren. Jetzt werden langjährige Stützen in den Kleinbetrieben abgebaut, die man bisher für unentbehrlich gehalten hat. Die Dienstgeber können -wollen -sich diese Leute nicht mehr leisten.

Immer mehr Geringverdiener haben immer weniger Geld zum Ausgeben. Das wirtschaftlich bislang stabileÖsterreich produziert den Massenabsprung in die soziale Leere. Und alle schauen wir TATENLOS zu. Das ist noch extremer! Ihr

Gerhard Lustig