Andreas Schopf, Systembetreuer des von Auto-Teile-Partner (ATP) in Amstetten initiierten Werkstattkonzepts, kennt sie längst, die Teilnehmer der Jahrestagungen: "Es sind meist die gleichen dabei - und die profitieren von der Teilnahme auch am stärksten."
Bei der Tagung in Graz hielt der bayerische Trainer Andreas Fichtl ein Referat, in dem er die Werkstätten darüber informierte, wie sie die Beziehung zu ihren Kunden noch besser gestalten können. "Es gibt immer mehr kostenlose Leistungen, etwa eine Gratis-Fahrzeugwäsche. Doch das ist nicht entscheidend, ob die Kunden wieder kommen." Viel wichtiger sei, dass sich die Kunden wohl fühlten und dass es zu wenig Reklamationen komme. "Wenn Sie bei jeder Reklamation nur zwei Stunden á 75 Euro und dazu noch 100 Euro an Extrakosten rechnen, dann kommt bei einer durchschnittlichen Werkstatt rasch ein Betrag von 50.000 Euro pro Jahr zusammen. So etwas müssen Sie in Griff kriegen und nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen", rief Fichtl die Teilnehmer an der Tagung auf.
Ähnliches gelte für das Volltanken von Ersatzautos, so Fichtl: "Das kostet nur Geld und Zeit, wenn man die Fahrt zur Tankstelle und das Ablegen von Belegen berechnet." Wenn man das Auto hingegen jeweils mit dem aktuellen Tankinhalt weitergebe, erspare man sich diese Kosten: "Und der Kunde gibt dasAuto in der Regel sogar mit einem besser gefüllten Tank zurück."
Rund die Hälfte der 50 Partner von ProfiService war zur Jahrestagung erschienen: Betont wurde neben dem Gedankenaustausch untereinander auch der touristische und sportliche Aspekt: Kart-Fahren, ein Besuch in einer Mühle für Kürbiskernöl und bei Stölzle-Oberglas in Bärnbach waren der Ausgleich zu einigen Stunden im Sitzungssaal.
In den kommenden Jahren will Schopf die Zahl der teilnehmenden Werkstätten auf etwa 100 verdoppeln: "Heuer haben wir in den Bereich Werkstattausrüstung und Portfolio viel Zeit und Geld investiert - mit dem Ziel, alle Werkstätten, die schon dabei sind, sattelfest am Markt zu machen", sagt Schopf: So habe das Werkstattsystem ProfiService nun eine "Stammmannschaft":"Neue Partner kommen immer wieder nach."
Ausbau im Süden geplant
Derzeit sei das vor fünf Jahren gestartete System rund um Amstetten besonders stark vertreten: "Doch im Süden müssen wir und unsere Gesellschafter aktiv Gas geben." Als Zielgruppe bei den Werkstätten sieht Schopf vor allem junge Kfz-Techniker, die sich selbstständig gemacht oder eine bestehende Werkstätte übernommen hätten. Übrigens gelten seit Anfang Oktober für die 50 Partnerwerkstätten neue Vereinbarungen mit Europ Assistance. Demnach werden die Fahrzeuge der Kunden nach dem Abschluss einer entsprechenden Mobilitätsgarantie in einem Umkreis von 100 Kilometern in die jeweilige "Heimatwerkstätte" abgeschleppt. Diese Kunden erhalten auch einen Leihwagen. Die neuen Regelungen wurden bei der ProfiService-Tagung sehr positiv aufgenommen.
Die kompetente Argumentation
Wachsende Öl-Komplexität hilft den Profis. Im Kundengespräch braucht es dafür Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Beratung.