Die Idee war seinerzeit ziemlich revolutionär: eine Fachzeitschrift
für alle zu machen, die vom Automobil leben. Dass dabei allerdings
vernetztes Denken nur schwer Fuß fassen konnte, ließ den Gründer
resignieren. Helmuth H. Lederer war rechtzeitig zur Stelle und führte
die Idee weiter.
Er holt seine Pfeife heraus, zündet sie gemächlich an und sagt:
"Unser Konzept ist nicht aufgegangen." Trockener Nachsatz: "Es wird
auch nicht aufgehen." Das klingt doch einigermaßen verwunderlich.
Schließlich heißt der Mann, der das sagt, Helmut Rockenbauer und er
ist es gewesen, der gemeinsam mit seinem Partner die A&W gegründet
hat. Vielleicht ist er auch nur ein bisschen säuerlich, weil sein
ambitioniertes Projekt, das Schrebergarten-Denken der Branche gegen
vernetztes Denken auszuwechseln, nicht ganz aufgegangen ist. Im
Gegenteil.
Der damalige Bundesinnungsmeister konfrontierte ihn bei Erscheinen
des Magazins mit dem ziemlichösterreichischen Satz: "Wos brauch ma
des?" Das habe ihm, sagt er heute, "die Freude an dem Projekt
genommen". Dabei war die Idee, eine branchenweite Berichterstattung
in Form einer AutoWirtschaftszeitung zu machen, ziemlich revolutionär
- schließlich gab es keine. Dafür hatte jeder Fachverbandsein
eigenes Blättchen samt selbstgefälliger Berichterstattung. So führten
Rockenbauer und sein Partner Fritz Knöbl das als
Kommunikationsdrehscheibe angedachte Medium mehr als ein Jahrzehnt
lang. Mit Erfolg. Aber die Kleingeister zu einer globalisierten,
vernetzten Sicht der Dinge zu bringen, ist ihnen nicht gelungen.
Dafür waren sie imstande, den alten Fachzeitschriften-Stil der
permanenten Nabelschauen zu durchbrechen. "Im Grunde", sagt
Rockenbauer, "wollten wir ein Mittelding zwischen Kronen Zeitung und
Mickey Mouse".«