Seinerzeit, als Fritz Knöbl noch kein Rechtsanwalt war, verdingte er sich als Journalist und sammelte jede Menge Erfahrungen. "Da hab" ich in der Kronen Zeitung gelernt, wie man die Aufreißer-Geschichten macht und im Monatsmagazin Trend, wie man Magazingeschichten schreibt", erzählt er.

Jahre später, als er bereits eine eigene Kanzlei hatte, aber nicht nur Jurist, sondern auch Journalist sein wollte, kam ihm das zugute. Denn als er auf Helmut Rockenbauer und seine Frau traf, die jemanden zur journalistischen Umsetzung ihrer Fachmagazin-Idee suchten, schien die Konstellation zur Gründung der A&W perfekt: "Ich wollte so viel interessante Geschichten wie möglich aufreißen." Aber auch "Geschichten, die weh tun", sagt Knöbl, der als Jurist immer ein Auge darauf hatte, dass nicht nur seine eigenen, sondern auch die Texte der Kollegen nicht angreifbar wurden. Denn die Branche ist nicht unempfindlich und man muss sich schon sehr gut auskennen und fundiert recherchieren, um sich in einem Becken, in dem manchmal auch Haifische schwimmen, zurecht zu finden. 1990 holte Rockenbauer Gerhard Lustig zur A&W. "Wir haben", erinnert sich Knöbl, "damals gemeinsam die Themen aufgerissen." Jetzt erlebte die A&W eine wirtschaftliche Hochblüte, denn Lustig hatte zwei Talente: Er konnte sowohl schreiben als auch kommerziell denken. Zwei Jahre später ging Lustig von Bord, die A&W geriet wirtschaftlich ins Schlingern und wechselte schließlich den Eigentümer. Knöbl blieb und liefert bis heute Geschichten. Dass die A&W unter der neuen Führung wieder zu Höhenflügen ansetzte, daran, so Knöbl, habe ein Mann maßgeblichen Anteil. "Das war nur möglich mit jemandem wie Gerhard Lustig."«