Es ist die Geschichte eines Erfolgs, der aber nicht von ungefähr kommt. Bereits vor 25 Jahren war die Porsche Holding ein unbestritten großes "Kaliber" auf dem österreichischen Automarkt. Ein Privatunternehmen, dem die Eigentümerfamilien und insbesondere Louise Piëch, die Tochter des Konstrukteurs Ferdinand Porsche, eine besondere Prägung aufgedrückt hatte.

InÖsterreich gelang es der Porsche Holding, sich mit ihren Marken aus dem Volkswagen Konzern auf beeindruckende Weise zu positionieren. Volkswagen, ohne Unterbrechung Marktführer seit 1957, gelang es, die Führungsposition nachhaltig abzusichern und den Abstand zu den Mitbewerbern sukzessive auszubauen. Gegen die Festung an automobiler Kompetenz stürmte auch die deutlich aufstrebende fernöstliche Konkurrenz in den vergangenen Jahren vergeblich an.

Ende der 1980er aber schien das Salzburger Porsche Unternehmen auf demösterreichischen Automarkt am Plafond seiner Möglichkeiten angekommen zu sein und suchte mit Diversifikationen weitere Wachstumsmöglichkeiten. Dabei spielte ihm die politische Wende in die Hände.

Denn mit derÖffnung Osteuropas begann der unglaubliche Aufstieg des Salzburger Unternehmens. Rasend schnell wurde es zu einem Big Player auf dem europäischen Automobilhandelsplatz.

In den zentralen und osteuropäischen Märkten, kurz CEE (Central and Eastern Europe) genannt, konnte die Porsche Holding ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten, Vertriebsorganisationen aufzubauen und hoch motivierte Teams zu entwickeln, voll ausspielen. In Frankreich gelang es ihr, in der internationalen Automobilhandelsbranche

Fuß zu fassen und um die Jahrtausendwende war die Holding bereits auf dem Weg zum größten privaten Automobilhandelshaus Europas. Auch als Vertriebspartner des Volkswagen Konzerns setzte die Holding-Organisation in vielen Bereichen Maßstäbe, etwa im Groß- und Einzelhandel sowie in den Finanzierungsbereichen. Die Porsche Holding verstand das Automobilgeschäft immer als Großes Ganzes und sieht es als Verzahnung aller Unternehmensbereiche. Wer das Geschäft auf diese Art beherrscht, erwirbt nicht nur eine exzellente Kenntnis der Marktzusammenhänge, sondern erwirtschaftet dadurch einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil und Wachstum in allen Teilbereichen.

Der Mut und die Entschlossenheit, als erstes europäisches Automobilhandelshaus auch auf dem chinesischen Markt erfolgreich tätig zu werden, zeigt den unablässigen Pioniergeist dieses Unternehmens.

Doch plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Porsche Stuttgart startete den Versuch, sich den vielfach größeren Volkswagen Konzern einzuverleiben - und scheiterte. Dadurch entstand bei den Stuttgartern ein riesiges Schuldenloch und die Großfamilie Porsche/Piëch sah sich gezwungen, das hochprofitable Salzburger Handelsunternehmen an die Volkswagen AG zu verkaufen. Als industrieller Hauptaktionär und zugleich auch als Mitglieder des Aufsichtsrats der Volkswagen AG blieben sie, wenn auch indirekt, der Porsche Holding verbunden.

Für die Volkswagen AG entpuppte sich der Erwerb der Porsche Holding jedenfalls als Glücksfall. Denn damit bekam der Automobilhersteller auch einen enormen Zugewinn an Kompetenz im Automobilhandel. Umgekehrt hat auch die Porsche Holding von der Einbindung in den Volkswagen Konzern profitiert, spiegeln doch die Zahlen bereits im ersten Jahr die enormen Erfolge wider:

"Wir haben in diesem Jahr den größten Wachstumsschritt in der Geschichte des Unternehmens vollzogen", erklärt Alain Favey, seit Jahresbeginn 2012 neuer Sprecher der Porsche Holding Geschäftsführung, die rasante Entwicklung. Allein die Zahlen, die im ersten Jahr unter der Regie der Porsche Holding Geschäftsführung erarbeitetwurden, sind mehr als beeindruckend: Die Porsche Holding hat ihre Mitarbeiterzahl von rund 20.000 auf 30.000 erhöht. Das Absatzvolumen wird 2012 voraussichtlich auf über 600.000 Neuwagen anwachsen. Bleibt nur noch anzumerken, dass die Porsche Holding ihre Performance auch auf dem Heimmarkt in Österreich weiter steigern konnte. Aktuell steuern die Marken des Volkswagen Konzerns in diesem Jahr auf etwa 35 Prozent Marktanteil zu - und dies schon im Vorfeld der Markteinführung des neuen Golf. Ein gut durchdachtes Konzept sorgte dafür, dass das kräftige Wachstum in sämtlichen Unternemensbereichen deutlich wurde.«