Vor 22 Jahren startete die Porsche Holding ihre
Internationalisierung. Mit Erfolgen in Südosteuropa mit den Marken
des Volkswagen Konzerns und im Multimarkenhandel in Westeuropa setzte
eine viel beachtete Entwicklung ein. Sie fand heuer als Teilkonzern
der Volkswagen AG in einer globalen Dimension ihren Höhepunkt.
Es ist die Geschichte eines Erfolgs, der aber nicht von ungefähr
kommt. Bereits vor 25 Jahren war die Porsche Holding ein unbestritten
großes "Kaliber" auf dem österreichischen Automarkt. Ein
Privatunternehmen, dem die Eigentümerfamilien und insbesondere Louise
Piëch, die Tochter des Konstrukteurs Ferdinand Porsche, eine
besondere Prägung aufgedrückt hatte.
InÖsterreich gelang es der Porsche Holding, sich mit ihren Marken
aus dem Volkswagen Konzern auf beeindruckende Weise zu positionieren.
Volkswagen, ohne Unterbrechung Marktführer seit 1957, gelang es, die
Führungsposition nachhaltig abzusichern und den Abstand zu den
Mitbewerbern sukzessive auszubauen. Gegen die Festung an automobiler
Kompetenz stürmte auch die deutlich aufstrebende fernöstliche
Konkurrenz in den vergangenen Jahren vergeblich an.
Ende der 1980er aber schien das Salzburger Porsche Unternehmen auf
demösterreichischen Automarkt am Plafond seiner Möglichkeiten
angekommen zu sein und suchte mit Diversifikationen weitere
Wachstumsmöglichkeiten. Dabei spielte ihm die politische Wende in die
Hände.
Denn mit derÖffnung Osteuropas begann der unglaubliche Aufstieg des
Salzburger Unternehmens. Rasend schnell wurde es zu einem Big Player
auf dem europäischen Automobilhandelsplatz.
In den zentralen und osteuropäischen Märkten, kurz CEE (Central and
Eastern Europe) genannt, konnte die Porsche Holding ihre
außergewöhnlichen Fähigkeiten, Vertriebsorganisationen aufzubauen und
hoch motivierte Teams zu entwickeln, voll ausspielen. In Frankreich
gelang es ihr, in der internationalen Automobilhandelsbranche
Fuß zu fassen und um die Jahrtausendwende war die Holding bereits auf
dem Weg zum größten privaten Automobilhandelshaus Europas. Auch als
Vertriebspartner des Volkswagen Konzerns setzte die
Holding-Organisation in vielen Bereichen Maßstäbe, etwa im Groß- und
Einzelhandel sowie in den Finanzierungsbereichen. Die Porsche Holding
verstand das Automobilgeschäft immer als Großes Ganzes und sieht es
als Verzahnung aller Unternehmensbereiche. Wer das Geschäft auf diese
Art beherrscht, erwirbt nicht nur eine exzellente Kenntnis der
Marktzusammenhänge, sondern erwirtschaftet dadurch einen dauerhaften
Wettbewerbsvorteil und Wachstum in allen Teilbereichen.
Der Mut und die Entschlossenheit, als erstes europäisches
Automobilhandelshaus auch auf dem chinesischen Markt erfolgreich
tätig zu werden, zeigt den unablässigen Pioniergeist dieses
Unternehmens.
Doch plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Porsche Stuttgart
startete den Versuch, sich den vielfach größeren Volkswagen Konzern
einzuverleiben - und scheiterte. Dadurch entstand bei den
Stuttgartern ein riesiges Schuldenloch und die Großfamilie
Porsche/Piëch sah sich gezwungen, das hochprofitable Salzburger
Handelsunternehmen an die Volkswagen AG zu verkaufen. Als
industrieller Hauptaktionär und zugleich auch als Mitglieder des
Aufsichtsrats der Volkswagen AG blieben sie, wenn auch indirekt, der
Porsche Holding verbunden.
Für die Volkswagen AG entpuppte sich der Erwerb der Porsche Holding
jedenfalls als Glücksfall. Denn damit bekam der Automobilhersteller
auch einen enormen Zugewinn an Kompetenz im Automobilhandel.
Umgekehrt hat auch die Porsche Holding von der Einbindung in den
Volkswagen Konzern profitiert, spiegeln doch die Zahlen bereits im
ersten Jahr die enormen Erfolge wider:
"Wir haben in diesem Jahr den größten Wachstumsschritt in der
Geschichte des Unternehmens vollzogen", erklärt Alain Favey, seit
Jahresbeginn 2012 neuer Sprecher der Porsche Holding
Geschäftsführung, die rasante Entwicklung. Allein die Zahlen, die im
ersten Jahr unter der Regie der Porsche Holding Geschäftsführung
erarbeitetwurden, sind mehr als beeindruckend: Die Porsche Holding
hat ihre Mitarbeiterzahl von rund 20.000 auf 30.000 erhöht. Das
Absatzvolumen wird 2012 voraussichtlich auf über 600.000 Neuwagen
anwachsen. Bleibt nur noch anzumerken, dass die Porsche Holding ihre
Performance auch auf dem Heimmarkt in Österreich weiter steigern
konnte. Aktuell steuern die Marken des Volkswagen Konzerns in diesem
Jahr auf etwa 35 Prozent Marktanteil zu - und dies schon im Vorfeld
der Markteinführung des neuen Golf. Ein gut durchdachtes Konzept
sorgte dafür, dass das kräftige Wachstum in sämtlichen
Unternemensbereichen deutlich wurde.«