Gewisse Dinge tut man einfach nicht: In einem Hotel neben dem Messegelände eine Veranstaltung abzuhalten, aber gleichzeitig den Messeauftritt einzusparen, zeugt beispielsweise nicht von guter Kinderstube. Auch jene Industrievertreter, die tagelang als "Besucher" und nicht als Aussteller in den Messehallen präsent waren, ernteten auf der AutoZum hochgezogene Augenbrauen ihrer ausstellenden Geschäftspartner.

Die Branche wäre gut beraten, solche Praktiken zu überdenken: Die AutoZum, seit 1974 die unangefochtene Leitmesse des österreichischen Kfz-Gewerbes, ist nämlich keineswegs unverwundbar.

Kein Glück mit dem Wetter

Das zeigte die heurige Verkettung unglücklicher Umstände. An den ersten beiden Messetagen hielt der Neuschnee viele Fachleute von einem Besuch ab, am Samstag war bei strahlendem Sonnenschein eher Skifahren angesagt. So kam es, dass vom 16. bis 19. Jänner laut offiziellen Angaben nur 23.027 Besucher verzeichnet wurden. 2011 waren es dagegen 24.211 und 2 Jahre davor 23.929 Besucher.

Entsprechend gemischt bewerteten die Aussteller den Besucherzustrom. Mit der Qualität der Anfragen waren jedoch fast alle Firmen zufrieden: Wer trotz des Wetters kam, hatte offensichtlich konkretes Investitionsinteresse.

"Schulterschluss" für die Messezukunft

Insgesamt zeigten 332 Unternehmen in Salzburg Flagge, darunter waren laut Messeleiter Ing. Andreas Wetzer etwa 100 gänzlich neue Aussteller. Im Umkehrschluss sind also viele der 327 Aussteller des Jahres 2011 weggefallen -und das, obwohl heuer erstmals das renovierte Messezentrum zur Gänze zur Verfügung stand. Was müssen die Veranstalter unternehmen, um diese Firmen zurückzugewinnen?

Walter Birner, eine der einflussreichsten Personen im heimischen Kfz-Gewerbe, kritisiert das "monopolistische Verhalten" der Messe: Nötig seien "ein Schulterschluss der Branchenteilnehmer und eine Verhaltensänderung des Messeveranstalters, sodass Aussteller wieder begeistert nach Salzburg kommen". Es bleibt zu hoffen, dass seine Worte gehört werden: Denn die AutoZum als zweijähriges "Klassentreffen" der Branche ist allemal informativer, leistbarer und praktischer als die unzähligen Hausmessen der einzelnen Teilehändler, wie sie beispielsweise in Deutschland üblich geworden sind.